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Italien und seine Regionen

Warum Italien?

Italien ist das Sinnbild für "la dolce vita", wonach sich alle sehnen.

Man trifft auf Herzlichkeit, Gastfreundschaft und pure Lebensfreude, sowie

* Küche und Keller, die ihresgleichen suchen, weil mit Liebe und Leidenschaft gut gekocht wird

* fantastische Weine: Italien ist das Land des Weins schlechthin - 3000 Jahre Weinkultur und eine große Vielfalt an Weinlagen und Rebsorten

* mehr UNESCO-Welterbestätten als jedes andere Land der Welt. 47 Weltkulturerbe- und 4 Weltnaturerbestätten von weltweit insgesamt 1.121

* jahrtausendealte Geschichte, die mannigfache Spuren hinterlassen hat

* Mode, Möbel und Motoren - Italienisches Design ist weltweit gefragt!

Italien als Landschaft ist seit tausenden Jahren unverändert Ziel vieler Reisenden aus aller Welt. Gründe dafür gibt es unzählige, dieser hier definiert es vortrefflich:

"Man mag so alt, so gelehrt, so weise und geschmackvoll sein, als man will - eine Reise nach Italien gibt immer noch dem Geist ein neues Gepräge"

(Christoph Lichtenberg, deutscher Physiker und Schriftsteller, 1742 - 1799)

 

Darum: Einmal Italien - immer wieder Italien!

Aostatal

Die Region Aosta-Tal liegt im Nordwesten Italiens direkt an der französischen Grenze und wird von den höchsten Berggipfeln Europas umgeben: Mont Blanc (4.810 m), Cervino (4.478 m), Monte Rosa (4.633 m) und Gran Paradiso (4.061 m). Die mächtigen Berge, die historisch wichtigen Alpenpässe und die herrliche Berglandschaft mit malerischen Bergdörfern machen den Zauber dieser Region aus. Das Aosta-Tal ist eine autonome Region mit Spezialstatus und wird von einem "Consiglio di Valle" (Tal-Rat) regiert. Hauptstadt ist Aosta. Offiziell werden im Aosta-Tal zwei Sprachen gesprochen (italienisch und französisch).


Aufgrund der strategisch wichtigen Lage an einem bedeutenden Alpenübergang wurde das Aosta-Tal schon früh besiedelt. Die Römer errichteten dort schon im 1. Jh. v. Chr. ein Militärlager, dass sie zu Ehren des Kaiser Augustus "Augusta Praetoria" nannten. Heute heißt diese Stadt Aosta und man kann noch Überreste aus der römischen Zeit bewundern: den Augustusbogen, die Porta Praetoria, das Theater und das Amphitheater. Im Mittelalter war das Tal ständig in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt, da über die Alpenpässe stetig neue Stämme nach Italien eindrangen. Erst mit den Savoyern beruhigte sich die Situation ein wenig. Das Aosta-Tal wurde in das Herschaftsgebiet der Savoyer integriert und teilte von da an das Schicksal der benachbarten Region Piemont.

Wegen der Fülle der Naturschönheiten ist vor allem die Bergwelt des Aosta-Tales sehenswert. Sowohl im Winter, als auch im Sommer bietet sich dort ein reichhaltiges Angebot an Attraktionen. Zentren des Fremdenverkehrs sind Courmayeur an den Hängen des Montblanc, Breuil oder Cervinia unterhalb des Cervino. Diese Bergwelt macht das Aosta-Tal für Wintersportler wie Wanderer gleichermassen interessant. Darüberhinaus sind die römischen Überreste in Aosta (siehe oben) eine Reise wert.

Wie im politischen Bereich (Sonderstatus), so hat sich das Aosta-Tal auch im Bereich der Küche einen Sonderstellung beibehalten. Grundlage der Speisen ist das Gebirge mit seinem reichhaltigen Angebot an typischen Produkten: Dazu gehört die "Seupa", eine Fleischsuppe mit altbackenem Brot, Wirsing und dem vorzüglichen "Fontina"-Käse. Den Maisbrei "Polenta" isst man dort mit Milch, Butter und Käse. Fleisch wird oft zu Wurst verarbeitet, der Blutwurst "Boudin" etwa oder der "Movetta" aus der Keule von Ziege oder Gemse. Weitere Spezialitäten sind die "Salmi", Ragouts aus Bergtieren mit brauner Sauce. Die Krönung eines Mahles aus dem Aosta-Tal jedoch ist die "Torta di Nocciole", ein köstlicher Haselnusskuchen. Die Weine der Region ragen zwar nicht an ihre Brüder in der Nachbarregion Piemont heran, sind jedoch auch von guter Qualität. Herauszuheben sind der "Chambave Moscato", der "Donnaz" und der "Enfer d'Anvier".

Piemont

Das Piemont ist die westlichste Region Italiens und grenzt direkt an Frankreich. Im Norden wird die Region von den hohen Bergkämmen der Alpen eingerahmt, im Süden bilden die Ausläufer des Ligurischen Apennin eine natürliche Grenze, während sich die Region im Osten zur Lombardei weit in die Po-Ebene hinein öffnet.

Das Gebiet des heutigen Piemont erhielt eine erste Bedeutung im Mittelalter, als erst die Langobarden und dann die Franken dieses Gebiet besetzten. Im 11. Jh. kamen die Gebiete in den Besitz des Hauses Savoyen und fortan gab es eine enge Verbindung zwischen der Region und der Geschichte der Savoyer. Nach der napoleonischen Zeit, während der es zu Frankreich gehörte, wurde das Piemont zum Mittelpunkt der politischen und militärischen Aktivitäten zur Einigung Italiens.

Besonders interessant ist neben dem Lago Maggiore, dem Hochgebirgsbereich der Alpen und der Hauptstadt Turin der südliche Bereich, insbesondere die "Langhe". In den Weinhügeln rund um Alba gedeihen die wahrhaft königlichsten Weine Italiens. Eine weitere Attraktion ist der weiße Trüffel, die feinste und teuerste Art dieses Speisepilzes. Umrahmt wird das Ganze von einer Vielfalt bodenständiger Delikatessen. Das Piemont bietet eine der besten Regionalküchen Italiens. All diese Schätze sind vom Tourismus noch unberührt. Die Region verfügt mit den Städten Turin, Cuneo und Alba über kulturell sehr interessante Orte.

Die Küche des Piemont, in ihrer herzhaften, traditionsgebundenen ländlichen Art, passt sich den Jahreszeiten an, und der Herbst gibt ihr das meiste: Wild aus den Bergen, Schinken, Käse, Salami und unendlich viel Gemüse. Aber nicht nur Herzhaftes gibt es hier, die Küche Piemonts kann eine Grazie zeigen, die den Kochkünsten in Burgund oder im Rhonetal gleichrangig und dennoch etwas Eigenes ist. Gipfel des Luxus ist der weiße Trüffel, der über Pasta, Risotto, Fleisch und Fondues roh gerieben wird. Unterstützt werden diese kulinarischen Genüsse durch eine Vielzahl von berühmten kräftigen Rotweinen, die das Piemont unter Weinkennern weltberühmt machen.

Lombardei

Die Lombardei bedeckt den zentralen Teil der Po-Ebene und umfasst ein Gebiet, das von den Hochalpen (Bernina-Massiv, Ortler, Adamello-Gruppe) im Norden über die Bergamasker und Brescianer Alpen zum Po, der die Grenze nach Süden bildet, hinabreicht.

Schon in der römischen Zeit war Mailand ein wichtiger Vorposten in Richtung Norden und wurde gegen Ende des 3. Jh. sogar Hauptstadt des Weströmischen Reiches. Nach den Zerstörungen in der Völkerwanderungszeit erlebte Mailand im Hochmittelalter eine neue Blüte, als es sich vom deutschen Kaiser unabhängig machen konnte und ein wachsendes Wirtschaftszentrum für den Handel mit Frankreich und den Gebieten nördlich der Alpen wurde. Seit dieser Zeit stellte Mailand und somit die Lombardei einen politischen Machtfaktor in Oberitalien dar.

Neben den Zentren Mailand, Pavia, Bergamo, Brescia, Cremona und Mantua, die über eine Vielzahl kunsthistorischer Sehenswürdigkeiten verfügen, gehören die höchst reizvoll gelegenen und vom Klima begünstigten Alpenseen zu den großen touristischen Anziehungspunkten in Norditalien. Die Metropole Mailand besitzt mit dem wundervollen Dom, der Scala und den unzähligen Läden und Boutiquen uneingeschränkte Anziehungskraft und Weltstadtniveau.

Die Gourmets Mailands genießen auch weiter Ossobuco, Cotoletta und Risotto alla milanese. Die umliegenden sieben Provinzen halten so sehr an ihrer Tradition fest, dass man die lombardische Küche eher provinziell als regional nennen kann. Überall aber wird Kalb-, Rind- und Schweinefleisch gegessen. In der Ebene herrscht Risotto vor, in Mantua Pasta mit Kürbis und in Cremona kandierte Früchte mit Senf (Mostardo) garniert.

Trentino Südtirol

Das Trentino hat ungefähr 450.000 Einwohner und bildet zusammen mit der Provinz Alto Adige (Südtirol) eine autonome Region. Die beiden Hauptstädte der Doppel-Region sind Bozen und Trient. Im Norden grenzt das Trentino an Südtirol, im Osten und Südosten an Venetien, im Westen und Südwesten an die Lombardei.

Schon für die alten Römer war der Weg über den Brenner-Pass eine der wichtigsten Verbindungen über die Alpen. Wegen dieser strategischen Bedeutung kamen die Gebiete im Mittelalter unter die Herrschaft der deutschen Kaiser und wurden von eigens eingesetzten Bischöfen verwaltet. Später wurden Südtirol und das Trentino österreichisch. Südtirol und das Trentino kamen schließlich nach dem ersten Weltkrieg zu Italien. Aufgrund der langen Verbundenheit mit Österreich/Tirol und der deutschen Sprache hat die Doppel-Region heute einen kulturellen Sonderstatus innerhalb des italienischen Staates.

Die Hauptstadt Trient ist eine Stadt, die durch ihre Geschichte, ihre Kunstschätze und das Tridentinische Konzil Berühmtheit erlangte. Der Gardasee zählt zu den beliebtesten Urlaubsregionen Italiens. Seine üppige, südländische Vegetation, die steilen Küsten und flachen Strände bieten vielfältige Urlaubsmöglichkeiten - ob Surfer, Spaziergänger, Kunstkenner oder Badenixe: die Region Gardasee steht vielen Urlaubswünschen offen. Zitronenhaine, Palmen, Zypressen, mittelalterliche Burgen und prachtvolle k. u. k. - Bauten fügen sich am Rande des Sees in das einmalige Bergpanorama. Das milde beruhigende Klima ist berühmt, Gardasee-Urlauber werden es niemals vergessen.

Die Küche des Trentino hat zwei Wurzeln, eine italo-venetianische und eine deutsch-tirolesische. Inzwischen hat jedoch eine Vermischung der Küchen stattgefunden. Knödel sind so zu Canederli geworden und werden auf Italienisch und Deutsch mit dem gleichen Appetit verspeist. Dasselbe geschieht mit Sauerkraut oder Crauti. Wild, Forelle, Speck und Wiener Mehlspeisen legen ebenfalls Zeugnis ab für Gemeinsamkeiten.

Venetien

Die Region Venetien grenzt im Westen an den Gardasee, im Osten an die Adria. Der Norden erstreckt sich in die Bergwelt der Alpen, während im Süden der Po die Grenze bildet. Diese Mischung aus Bergen, Seen und Meer bildet die Grundlage für eine äußerst vielfältige Region, zu der neben der landschaftlichen Vielseitigkeit noch wundervolle und namhafte Kulturstädte gehören.

Venetien ist ebenfalls eine der Regionen, die von den Römern bereits bewohnt und kultiviert wurde. Zeugnisse dieser Zeit findet man in Verona (Arena). Während Venedig ab dem 9.Jh. seinen Machtbereich vor allem auf dem Wasser ausdehnte und zu einer Weltmacht wurde, gerieten Städte wie Verona und Padua unter die Herrschaft von sogenannten "Signorien". Bis Mitte des 15. Jh. erweiterte Venedig auch seinen Machtbereich zu Lande und konnte das gesamte heutige Gebiet der Region Venetien unterwerfen. Nach der napoleonischen Zeit fiel das Gebiet an die Österreicher, doch erst 1866 kam Venetien zum gerade entstehenden Königreich Italien.

Einige Sehenswürdigkeiten sollen hier nur kurz erwähnt werden. Verona, die Stadt der weltberühmten Opernfestspiele in der antiken Arena. Padua, die Stadt des Heiligen Antonius. Vicenza, die Stadt Palladios und als Krönung: Venedig, ein einmaliges Gesamtkunstwerk. Der Gardasee mit Malcesine, Garda, Peschiera und das Gebiet mit Abano und Montegrotto Terme sind neben Venedig und dem Lido von Venedig die herausragendsten Landschaften der Region und auch bei uns bestens bekannt.

Ob im schicken Ristorante oder in einer Trattoria auf dem Land: das Speisen ist in Venetien ein kultiviertes Vergnügen. In keiner anderen Region sprudeln die Nahrungsquellen - fruchtbare Ebenen, üppige Hänge, Wälder, Seen, Flüsse und die Adria - so reichlich und vielfältig, und nirgendwo sonst verstehen es die Köche besser, alles mit so leichter, kunstfertiger Hand zu kombinieren. Die Gerichte sind manchmal von verschwenderischer Fülle und von exotischem Reiz, die Grundelemente der Küche sind einfach: Reis, Bohnen, Polenta, Würste, Geflügel, Wild, Pilze und Käse.

Friaul Julisch Venetien

Friaul - Julisch Venetien umfassßt den äussersten Nordosten Italiens. Die Region besitzt hohe Berge im Norden an der Grenze zu Österreich und einen Küstenstreifen, der die Südgrenze bildet. Zwischen diesen beiden Gebieten liegt Hügelland, das sich hervorragend zum Anbau von Wein eignet. Insbesondere aus diesem Grund ist die Region besonders von der Landwirtschaft geprägt. Auf nur 100 Kilometern Distanz reicht sie von schneebedeckten Alpengipfeln bis hin zu feinsandigem Adriastrand. Hauptstadt der Region ist Triest an der Grenze zu Slowenien.

Die historische Landschaft Friaul, die sich von den Karnischen Alpen bis zur Adria erstreckt, bildet heute den östlichen Teil der Region Friaul - Julisch Venetien. In seiner Geschichte gehörte dieses touristisch unberührte Gebiet zu Rom, Byzanz, Venedig, Habsburg, Slowenien und jetzt zu Italien. Die Einwohner, die Friulaner, sprechen neben italienisch noch einen rätoromanischen Dialekt, das Furlanische. Aufgrund seiner besonderen Geschichte ist Friaul - Julisch Venetien seit 1963 eine Region mit einem eigenen Status.

Neben der Hauptstadt Triest mit einer weit zurückreichenden Geschichte und seinem Hafen, der trotz internationaler Konkurrenz auch heute noch Bedeutung besitzt, sind es kunsthistorisch so wichtige Städte wie Grado, Cividale del Friuli oder Aquileia, die über die Grenzen weithin bekannt sind.

Im Friaul trifft man sich um den Fogolar, die gemütliche offene Feuerstelle. Als Schmelztiegel der europäischen Kochkunst trägt Friaul - Julisch Venetien Eigenes zu Gulasch, Knödeln, Kohlsuppe und Strudel bei, denn alle Anleihen bei Slowenien, Kroatien, Böhmen, Österreich und Ungarn sind nur Zugaben zu Friauls eigenen schmackhaften Speisen wie Schweinefleisch, Bohnen, Hammelfleisch, Suppen, Polenta, Wild. Julisch Venetien, der Küstenstreifen, bereichert das Menü durch Fisch in Suppen und durch raffinierten Risotto mit Garnelen, Tintenfisch und Muscheln. Die Bergstadt San Daniele liefert einen Schinken, der bei vielen als der exquisiteste gilt.

Ligurien

Die historische Landschaft und heutige politische Region Ligurien, mit den vier Provinzen Imperia, Savona, Genova und La Spezia sowie der Hauptstadt Genua, umfasst ein Gebiet von 5.415 qkm über der südlichen Abdachung des Gebirgsbogens um den Golf von Genua (Ligurisches Meer) von den Seealpen im Westen über die Ligurischen Alpen bis hin zum Ligurischen Apennin.

Wie bei vielen anderen italienischen Regionen beginnt die Geschichte mit den Römern, die quer durch die Region eine berühmte Straße bauen ließen, die es heute noch gibt: die "Via Aurelia", die in Rom beginnt und an der französischen Grenze endet. Im späten Mittelalter wurde der Küstenstreifen von der berühmten Hafenstadt Genua beherrscht, ehe Napoleons Feldzüge durch Europa auch hier für Veränderungen sorgten. Zunächst wurde dieses Gebiet ein Teil Frankreichs, um dann nach dem Wiener Kongress Teil des Piemonts zu werden.

Riviera heißt: weltbekannte Seebäder und romantische Badeorte. Ausflugsmöglichkeiten nicht nur an die Cote d'Azur, sondern auch in das reizvolle Hinterland. Entdecken Sie die uralten Bergdörfer, Burgen, kleine Kirchen und machen Sie sich gleichzeitig eine Gaumenfreude mit den ausgezeichneten Spezialitäten der Region Ligurien. Hier ist die gesamte Infrastruktur seit Jahrzehnten auf Urlaub eingestellt. Die gepflegten Strände, die wunderschönen Palmen- und Blumenpromenaden, die kleinen verwinkelten Altstädte vollenden das Bild eines der gefragtesten Reiseziele.

Künstlerisch zubereiteter Fisch erwartet Sie. Die Palette umfasst die winzigen Bianchetti (eine Art Sprotten), Datteri (Dattelmuscheln), Tartufi del mare (austernähnliche Meerestrüffel), Krabben, Tintenfisch, Seebarsch und viele andere Arten. Viele davon gehören in die Fischsuppen Buridda oder Ciuppin. Aber Fisch ist nicht alles. Basilikum, u.a. Grundlage für die Köstlichkeit Pesto, genießt große Verehrung. Nüsse, Kräuter, Pilze und Gewürze werden zu unnachahmlichen Saucen, zu Pasta und anderen Gerichten gereicht. Eine exquisite Spezialität sind in Öl eingelegte getrocknete Tomaten.

Emilia Romagna

Die Emilia-Romagna, der südliche Teil der Oberitalienischen Tiefebene, mit den Provinzen Bologna, Ferrara, Forli, Modena, Parma, Piacenza, Ravenna und Reggio nell'Emilia, umfasst ein Gebiet, das sich südlich des Po bis zum Apennin und nach Osten zur Adriaküste erstreckt. Die Region besteht aus zwei Gebieten, die im Laufe der Zeit zu einer Einheit zusammengewachsen sind: die Emilia im Westen und der Bereich der Romagna an der Küste im Osten.

Das Gebiet der Emilia leitet seinen Namen von der römischen Via Aemilia her, die 187 v. Chr. vom Konsul Marcus Aemilius Lepidus als Militärstraße von den Alpen nach Rimini angelegt wurde. Der Küstenstreifen mit dem großen Militär-Hafen Rimini war für die Römer ein wichtiger Stützpunkt. Nach der Eroberung Norditaliens durch die Langobarden verblieb der südöstliche Teil mit Forli und Ravenna als Romagna unter byzantinischer Herrschaft und war damit für die Langobarden der "(ost)römische" Teil der italienischen Halbinsel. Diese Bezeichnung "römisch" gab dann dem Gebiet seinen heutigen Namen "Romagna".

Ravenna, die Stadt der frühchristlichen Kirchen mit ihren herrlichen Mosaiken und dem Grabmal des Theoderich. Ferrara, die Stadt der Familie Estene mit der mächtigen Wasserburg. Bologna, älteste Universitätsstadt Europas und herrliches historisches Zentrum mit zwei schiefen Türmen. San Marino, der Zwergstaat hoch auf einem Felsen über dem Meer gelegen. San Leo, die alte Festung. Parma, die Stadt des Schinkens und des Käse. Modena, das moderne Wirtschaftszentrum.

Durch Pasta allein wird die Küche der Emilia-Romagna göttlich. Die Bereitung von Tagliatelle, Tortellini, Tortelli, Cappelletti, Passatelli, Lasagne, Gnocchi und Gnocchetti, um nur einige zu nennen, gehört zum täglichen Tun der Sfogliatrice. Mit Mortadella, Lasagne verdi und anderen Köstlichkeiten ist Bologna eine Hauptstadt der italienischen Gastronomie, doch haben manche Städte in der Provinz - Parma, Modena und Reggio - durchaus Eigenes dagegenzusetzen. Die Spitze bildet der Käse aus Parma (Parmesan) und der Parma-Schinken. Eingerahmt wird dies im Süden durch die Weinberge des Sangiovese di Romagna (Rotwein) und des Albana (Weißwein).

Toskana

Die mittelitalienische Landschaft und politische Region Toskana mit ihren neun Provinzen und der Hauptstadt Florenz umfasst ein Gebiet, das sich vom Kamm des Toskanischen Apennin über das liebliche toskanische Hügelland bis zum Mittelmeer erstreckt. Im Herzen der Toskana findet man das typische Bild der von Feldern und Weinhängen bedeckten sanften Bergkuppen und den schlanken Zypressen. Westlich von diesem Gebiet befindet sich der einst sumpfige Küstenstreifen der Maremma. Vor der Küste liegen mehrere kleine Inseln, unter diesen auch die berühmte Insel Elba.

Die Toskana war zwar schon Teil des römischen Reiches, der glanzvolle Aufstieg begann jedoch im Mittelalter, als in Florenz und Siena eine reiche Kaufmannsschicht entstand, die es verstand, die Macht der Städte auf das Umland auszudehnen. Im 16. Jh. wurde die Toskana ein Großherzogtum, das die Familie Medici von Florenz aus regierte. Nach dem Aussterben der Medici kam die Toskana an Österreich und wurde endlich Mitte des 19. Jh. Teil des Königreiches Italien.

Noch heute gilt die Toskana als Refugium von Künstlern und Lebenskünstlern. Kein Wunder: Zypressen, Chianti, romantische Bauernhöfe, Olivenhaine und grüne Hügel lassen diese Gegend zu einer Wohltat für Herz und Auge werden. Die toskanischen Städte, allen voran Florenz, Siena, Pisa und Lucca bieten eine solche Fülle von Sehenswürdigkeiten, dass der Besucher Jahre verweilen könnte und dennoch nicht alles hätte entdecken können.

Die heutige toskanische Küche ist ein Triumph der Mutter Natur, eine einfache ländliche Kost, aber getreues Abbild des Gleichgewichts zwischen den Bewohnern der Toskana und ihrem Land. Die Grundstoffe sind Brot und das Extra-Vergine Olivenöl, die in einer Bruschetta eine so herrliche Verbindung eingehen: exquisites Gemüse und Grünzeug für die Minestrone; Rosmarin, Knoblauch, Salbei, Basilikum, Lorbeerblatt und Estragon zum Würzen. Fleisch, gegrillt oder gebraten, gehört auf jeden Fall dazu: Huhn, Schweinefleisch, Ente, und die Spezialität von Florenz: Bistecca alla fiorentina (ein großes Stück Fleisch vom einheimischen Chianina-Rind).

Umbrien

Geographisch gesehen liegt diese Region mitten im Herzen der italienischen Halbinsel zwischen der Toskana, den Marken und Latium. Sie stellt sich dem Betrachter - trotz landschaftlicher Unterschiede - als grünes Ganzes dar: sanfte Bergkuppen, breite Bergtäler und ausgedehnte Ebenen, hin und wieder durch einen See oder einen Fluss bereichert.

Lange vor den Römern war Umbrien durch die Etrusker und das Volk der Umbrier besiedelt. In der Nachfolge des Römischen Reiches herrschten dort die Goten, Byzantiner und die Langobarden, die von Spoleto aus ein Herzogtum regierten. Ab dem 8. Jahrhundert wurde fast das gesamte Gebiet des heutigen Umbrien vom Kirchenstaat in Rom erobert und diese Herrschaft dauerte bis in das 19. Jahrhundert. Nur einigen wenigen Stadtstaaten mit ihren jeweiligen Feldherren gelang es, für bestimmte Zeit vom Kirchenstaat unabhängig zu werden, so z.B. Perugia oder Orvieto.

Es gibt in dieser Region einige äusserst interessante Ziele. Perugia, Gubbio und Spoleto bieten prächtige mittelalterliche Bauten und darüberhinaus finden sich über die Region Umbrien verstreut, Grabanlagen und Überreste aus der Zeit der Etruskerherrschaft vor über 2300 Jahren. Weitere wichtige Städte sind Orvieto und Citta di Castello. Von besonderem Interesse ist Assisi, die Heimat des heiligen Franziskus. Dieser wunderbare mittelalterliche Ort besticht durch seine homogene Stadtarchitektur und die Vielzahl bedeutender sakraler Bauten. Umbrien, das ist eine Reise in die Stille, abseits der Pfade des Massentourismus.

Die Umbrier können sagen, dass sie nur essen, was ihnen die Erde schenkt. Die Früchte der Saison werden verwendet, wie es Landleute tun, die nicht viel Zeit auf das Kochen verwenden können. Das Öl ist so gut, daß man es auch das "flüssige Gold Umbriens" nennt. Dicke Suppen werden gern gegessen. Pasta, Fleisch und Wild sind hier obligatorisch: hochgepriesenes Perugina-Rindfleisch, Geflügel, Wildtauben, Lammfleisch. Berühmt sind die Würste aus Norcia.

Marken

Die Region Marken erstreckt sich im Osten Mittelitaliens entlang der Adriaküste. Das Gebiet wird zum einen durch den langgezogenen, schmalen Küstenstreifen bestimmt und zum anderen durch das dahinter in Richtung Westen gelegene Berg- und Hügelland. Während sich an der Küste zahlreiche Badeorte befinden, bietet das Bergland neben malerischen Bergdörfern auch einen wunderschönen Nationalpark. Im Norden grenzt die Region an die Emilia-Romagna, im Süden an die Abruzzen und im Westen an Umbrien und Latium. Die vier Provinzen der Region sind Pesaro-Urbino, Ancona, Macerata, Ascoli Piceno.

Nachdem die Marken ab dem 3. Jh. v. Chr. von den Römern kolonialisiert worden waren, besetzten ab dem 6. Jh. die Langobarden dieses Gebiet. Im 10. Jh. tauchte erstmals die Bezeichnung "Mark" auf. Von dieser Bezeichnung für einen Verwaltungsbereich leitet sich später der Name für die Region ab. Auch in den Marken gelang es vielen Städten, sich unabhängig von weltlichen oder kirchlichen Feudalmächten zu machen. Ab dem 14. Jh. gab es dann allerdings eine Offensive des Papsttums. Schließlich konnte der Kirchenstaat mit der Einnahme Anconas (1532) und Urbinos (1631) das ganze Gebiet für sich in Anspruch nehmen. Die Marken blieben bis zur italienischen Einigung 1860 in Besitz des Kirchenstaates.

Im Gebiet der Region Marken sind beachtenswerte Zeugnisse der römischen Geschichte erhalten geblieben (z.B. der Triumphbogen des Augustus in Fano). Im Zeitalter der Romanik und der Gotik entstanden zahlreiche Bauwerke, die jedoch im lombardisch - byzantinischen Stil erbaut wurden. Erst aus der Zeit der Renaissance gibt es wieder herausragende Bauwerke (der Herzogspalast in Urbino, Santa Casa in Loreto)die einen eigenständigen Baustil der Marken erkennen ließen. Aus den Marken selbst stammen zwei berühmte Genies der Kunstgeschichte: Bramante und Raffael.

Die Küche der Marken ist naturgemäß durch die beiden großen Landschaftsbilder der Küste und des Hügel- und Gebirgsteiles bestimmt. Während der Fischfang an der Küste den Speiseplan bestimmt - berühmt sind die Fischsuppen - findet man im Hügel/Gerbirgsgebiet den "Rostbraten nach Art von Urbino" ("Braciola all 'Urbinate"). Bedeutende Weine sind der "Verdicchio dei Castelli di Jesi" oder der "Rosso Conero". Auch die Produktion von Olivenöl ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Nicht vergessen werden darf die Erzeugung des weithin bekannten Pecorino, eines würzigen Schafskäses.

Latium

Latium erstreckt sich entlang der tyrrhenischen Küste und wird im Osten vom Gebirgskamm des Apennins begrenzt. Politisches und geografisches Zentrum ist Rom, um das sich im Osten und Süden kleinere Gebirge scharen, die zum Teil vulkanischen Ursprungs sind. Dort finden sich zahlreiche kleine Seen und Weinberge, die von den Römern gerne als Naherholungsziel genutzt werden.

Über die Geschichte Roms zu schreiben, hieße fast 3000 Jahre Geschichte zu betrachten und wiederzugeben. Eine Geschichte, die Weltliches und Religiöses miteinander verquickt und Auswirkungen auf Europa und die gesamte Mittelmeerwelt hatte. Zeugnisse der glanzvollen Geschichte finden sich in Rom an jeder Straßenecke.

Rom - das ist Kunst und Kultur, das ist die Stadt, die den Auftakt gab zu einer der bedeutendsten Epochen in der Geschichte der Menschheit und die sich Ihnen heute als offene und großzügige Stadt zeigt. Entdecken Sie die Wesenszüge dieser Stadt. Kaiserforen, Katakomben, Kolosseum und Triumphbögen prägen das Bild des antiken Rom. Kaum weniger faszinierend präsentiert sich das christliche Rom mit Kirchen und Kathedralen von bewundernswerter Schönheit - voran der Vatikan mit dem Petersdom. Trastevere oder die eleganten Geschäfte rund um die spanische Treppe bieten Gelegenheit zu Amüsement und Zerstreuung.

Die römische Küche von heute ist ein großer Eintopf. Die Grundlagen hierzu - die Rezepte der alten Römer und der späteren Bürgerklasse - sind zum großen Teil in Vergessenheit geraten. Was übrig geblieben ist, wurde zusammengeflickt und aufgestutzt. Dennoch, trotz Stockfisch, Pökelfleisch, Kutteln, Muscheln, Anchovis, und salzigem Pecorino romano, deckt Rom mit den pikantesten, buntesten Tisch in Italien. Eine seltene Extravaganz ist Abbacchio - zartes Milchlamm. Wirklich bereichert aber wird die römische Küche durch das Gemüse, das täglich frisch von den Feldern eintrifft.

Abruzzen

Die Region Abruzzen liegt an der adriatischen Küste etwa in der Mitte des italienischen Stiefels. Die Region ist - außer im Küstenbereich - durch eine ausgeprägte Hügel- und Berglandschaft geprägt, bei denen Höhen bis fast 3.000 m (Gran Sasso, 2.912 m) errreicht werden. Es ist eine grandiose, aber karge Landschaft, in der nur der Küstenstrich stärker bevölkert ist. Hauptstadt der Region ist L'Aquila. Provinzhauptstädte sind Chieti, Pescara und Teramo. Die Region Abruzzen (ital. "Abruzzo") als Verwaltungsbezirk ist zu unterscheiden von der Gebirgslandschaft im Apennin (ital. "Abruzzi")

Aufgrund des starken Widerstandes der dort beheimateten Volksstämme kam das Gebiet der Abruzzen erst recht spät unter römische Herrschaft. Im Mittelalter zunächst unter Verwaltung der Langobarden waren die Abruzzen dann Verbündete der Staufer und nahmen an den Kriegen gegen den Papst teil. Nach dem Ende der Stauferherrschaft in Italien fiel das Territorium unter die Herrschaft der Anjou und der Aragoneser und später der Spanier wie auch der größte Teil Süditaliens. Erst im Jahr 1860 wurden die Abruzzen Teil des Königreiches Italien.

Aufgrund der Tatsache, dass der größte Teil der Region Abruzzen sehr gebirgig ist, und diese Landschaft nur sehr schwer zugänglich war, gibt es kaum Sehenswürdigkeiten, die von hervorragender Bedeutung sind. Es gibt zahlreiche Überreste aus der römischen Antike in Chieti, Teramo, Amiternum und Sulmona. Weitere wichtige Bauwerke wurden im Mittelalter im Zeitraum vom 11. bis zum 14. Jahrhundert errichtet. Damals entstanden Kathedralen (Teramo, Chieti) und Klöster. Durch besonderen Kirchenreichtum zeichnet sich die Stadt L'Aquila aus. Aus der Zeit der Renaissance und des Barock sind nur wenige Zeugnisse vorzuweisen.

Die Küche der Abruzzen ist durch ihre Landschaften geprägt. Daher findet man im gebirgigen Teil vorzugsweise Agnelli (Lämmer) und Zicklein (Caprette) auf dem Speiseplan, ergänzt durch milde, fette Schafskäse (Peccorino) und weiche Kuhmilchkäse (Scarmorze und Caciocavalli). Eine besondere Bedeutung hat der Safran, der im Umkreis um die Hautstadt L'Aqulia gewonnem wird. Die abruzzesische Küche ist einfach, aber nicht fad. Gewürze wie die Peperoncini sorgen für die notwendige Schärfe der Speisen. Naturgemäß ist an der Küste der Speiseplan auf das Meer ausgerichtet: Fische aller Arten, grilliert, frittiert oder in einer Suppe ("Brodetto di Pesce") werden dem Gast präsentiert. Die Weine der Region (Abruzzo, Trebbiano, Montepulciano) sind bodenständig und passen zum rustikalen Charakter der Speisen.

Kampanien

Die Region Kampanien erstreckt sich entlang der tyrrhenischen Küste und besteht aus zwei Teilen: einem vorwiegend ebenen Küstenstreifen mit Erhebungen vulkanischen Ursprungs (Vesuv) und dem bergigen Landesinneren mit seinen Grenzen zu Apulien und der Basilikata. Darüber hinaus gehören zu Kampanien die berühmten, der Küste vorgelagerten Inseln Capri und Ischia.

Die Region Kampanien wurde schon früh von griechischen Seefahrern besiedelt und später in das römische Reich eingegliedert. Nach einer wechselvollen Geschichte im Mittelalter gerieten diese Gebiete unter die Herrschaft der Anjou und später der Spanier. Diese Fremdherrscher betrachteten Kampanien in erster Linie als Einnahmequelle, was die wirtschaftliche Situation so verschlechterte, dass Kampanien heute noch nicht den Wirtschaftsstandard der nördlichen Regionen Italiens erreichen konnte.

"tu felix campania!" sagten bereits die alten Römer. Pompeji und Herculaneum sind heute steinerne Zeugen dafür. Mit Ischia und Capri, der sorrentinischen und der amalfitanischen Küste verfügt Kampanien über die schönsten Küsten der Welt: die Costiera Amalfitana und die Costiera Sorrentina mit den kleinen Dörfern. Maiori, Ravello, Amalfi und Positano. An die steilen Felsen geschmiegt, sind diese Orte und die Vegetation eine Augenweide. Die steilen Küsten, die einsamen Buchten und die malerischen Dörfer und Städtchen machen die Region zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Unter den Römern und vom späten Mittelalter bis zur Einigung Italiens war Neapel eine gastronomische Metropole. Die üppigen Mahle der Vergangenheit sind heute jedoch von kulinarischen Improvisationen verdrängt. Nicht nur ist Neapel die Heimat der beliebten Pizza, aus Kampanien kommen auch Italiens beste Teigwaren und sein fruchtbarer Boden bringt Auberginen, Tomaten, Zucchini und Paprikaschoten hervor. Meeresfrüchte gibt es in Fülle: Muscheln, Vongole, Tintenfisch, Anchovis und vieles mehr. Während Fleisch keine große Rolle spielt, nehmen die Käsespezialitäten - Caciocavallo, Provolone, Provola, Scamorza und Mozzarella - hohen Rang ein.

Molise

Die Region Molise liegt in Mittelitalien an der adriatischen Seite zwischen den Regionen Abruzzen und Apulien. Die Region ist in erster Linie bergig und hügelig und umfass eine Fläche von ca. 4.500 qkm. Molise ist verwaltungsmäßig in zwei Provinzen unterteilt: Campobasso und Isernia. Bis 1963 bildete die Region Molise zusammen mit der angrenzenden Region Abruzzen eine Einheit. Die Wirtschaft der Region Molise hat ausschließlich landwirtschaftlichen Charakter.

In der Antike verlief die historische Entwicklung ähnlich wie jene in den benachbarten Abruzzen. Im Mittelalter eroberten die Langobarden das Gebiet und gliederten es dem Herzogtum Benevent ein. im Jahre 1221 gliederte Friedrich II. Molise in sein Reich ein, im 16. Jh. kam die Region zur Capitanata und diese Herrschaft dauerte bis in die Napoleonische Zeit. Ab 1807 war Molise eine autonome Provinz mit Hauptort Campobasso. 1963 wurde Molise von den Abruzzen abgetrennt und zur autonomen Region erhoben.

Aus der römischen Zeit finden sich sehenswerte Überreste in Pietrabbondante (Theater, Tempel) und Larino (Amphitheater). Aus dem Mittelalter ist es vor allem der Freskenzyklus in der Krypta von San Lorenzo al Volturno (9. Jh.), die Erwähnung verdienen. Darüberhinauis sind noch erwähnenswert: die Kirche von S. Maria di Canneto und die Kathedralen von Termoli und Larino.

Aufgrund der langen historischen Verbindung zur Nachbarregion und der landschaftlichen Verwandtschaft gleicht die Küche der Region Molise der der Region Abruzzen. Wie dort sind es vor allem die Tiere des Gebirges und des Meeres, die den Speiseplan bestimmen. Lämmer und Zicklein sowie die berühmten Peperoncini zum Würzen der Suppen und Teigwaren sind herausragende Vertreter der Küche der Region Molise. Weitere Spezialitäten sind die Cavatelli, Klöße aus Mehl und Kartoffeln. Wichtigste Exportgüter sind Gemüse und Obst, Feigen und Oliven, Waldpilze und Honig.

Basilikata

Die Basilikata (früher auch Lukanien genannt) nimmt den Raum zwischen den italienischen Regionen Apulien, Kampanien und Kalabrien ein. Im Süden grenzt sie an das ionische Meer und ein kleines Küstenstück liegt im Westen am Tyrrhenischen Meer. Die Landschaft ist - wie in fast allen süditalienischen Regionen - sehr stark durch das Gebirge geprägt. Nur 8% der Fläche sind ebenes Gebiet. Hauptstadt der Region ist Potenza. Weitere Provinzhauptstadt ist Matera.

Ãhnlich wie Apulien war die Basilikata aufgrund ihrer Lage am Südende des italienischen Festlandes en begehrtes Ziel für griechische Siedler, die sich an den Küsten zwischen dem 8. und dem 7. Jahrhundert v. Chr. niederließen. In römischer Zeit erlangte das Gebiet keine besondere Bedeutung und die folgenden Jahrhunderte brachten für dieses Gebiet fast nur negative Entwicklungen. Die Malaria breitete sich so stark aus, dass die Bevölkerung die meisten Küstenstädte verließ. Unter der Herrschaft der Normannen ergab sich eine Verbesserung der Situation, die jedoch unter den nachfolgenden Herrschern Anjou und den Spaniern, die alle von Neapel aus regierten, wieder schlechter wurde. Nach der Einigung Italiens im Jahre 1860 und erst recht nach dem 2. Weltkrieg wurde mittels Agrarreformen und der beginnenden Industrialisierung eine Stabilisierung ereicht.

Herausragende Sehenswürdigkeiten sind in der Basilikata nicht viele zu finden. Aus der griechischen Zeit sind die berühmten "Tavole Palatine" zu nennen, Überreste eines Tempels. Wichtige Bauwerke, wie der Dom von Matera, und der Glockenturm des Domes von Melfi, entstanden im Mittelalter. Damals orientierte man sich architektonisch an Baustilen, die in den Nachbarregionen Apulien, Kampanien und Sizilien modern waren.

Sicherlich sind Nudeln oder Pasta, wie die Teigwaren in Italien allgemein bezeichnet werden, kein Speise, die es nur in der Basilikata gibt. Dort gehört die Pasta aber durchaus zum täglichen Mahl, da die Pasta nur wenige Zutaten voraussetzt und ein preiswertes Gericht ist. Die Küche der Basilikata ist keineswegs üppig oder sehr reichhaltig. Sicher gibt es auch dort Fleisch, wie z. B. die berühmten Würste ("Luganighe"), den Schwerpunkt bilden jedoch Pasta-Gerichte mit Gemüsen. Die Nudeln ("Fusilli", "Ferretti") werden mit roten oder grünen Pfefferschoten, Auberginen, süßen Zwiebeln und frischen Waldpilzen zubereitet. Die Weine der Region sind eher rustikal, ein besonders empfehlenswerter Tropfen ist der "Aglianico del Vulture", der rund um den Monte Vulture, ein erloschener Vulkan angebaut wird.

Apulien

Apulien bildet gewissermaßen die Wade und die Ferse des italienischen Stiefels. Die östliche Grenze wird durch die Adriaküste gebildet, während im Süden das Ionische Meer eine natürlich Grenze bildet. Anders als seine Nachbarregionen, in denen das Gebirge weite Teile des Landschaftsbildes bestimmt, gibt es in Apulien große ebene Flächen (Tavoliere oder Salentiner Halbinsel). Typisch für Apulien sind das Fehlen von oberirdischen Wasserläufen und die relativ flachen Strände. Regionalhauptstadt ist Bari, daneben gibt es noch die Provinzhauptstädte Brindisi, Foggia, Lecce und Taranto.

Aufgrund seiner Lage war Apulien einer der ersten Landesteile auf dem italienischen Festland, der von den Griechen kolonialisiert wurde. Eine der wichtigsten Kolonien war Tarent. Später von den Römern in die Verwaltung des Römischen Reiches eingegliedert, wurde Apulien im frühen Mittelalter von Byzantinern, Langobarden, Franken und den vom Meer her kommenden Sarazenen umkämpft. Unter den Staufern erlebt Apulien den absoluten Höhepunkt seiner Entwicklung: es blühten Landwirtschaft, Handel, Kunst und Kultur. Nach dem Ende der Stauferherrschaft in Süditalien setzte auch in Apulien der Verfall ein. Die Anjou, die Aragonesen und die Spanier, die die Herrschaft der Großgrundbesitzer (Latifundien) einführten sowie mehrere Epidemien brachten dem Land zunehmde Armut. Probleme bereiteten immer wieder die fehlende Wasserversorgung. Im Jahr 1860 wurde Apulien Teil des Königreiches Italien.

Der Besucher kann in Apulien zahlreiche Überreste aus der Zeit der Besiedlung durch die Griechen und aus der Zeit der römischen Herrschaft bewundern. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten stammen jedoch sicherlich aus der Zeit des 11. bis zum 14. Jahrhundert. Damals entstanden die prachtvollen romanischen Kathedralen (Trani, Barletta, Bari, Bitonto), die eine Synthese aus klassischen, byzantinischen und orientalischen Einflüssen darstellen und die wuchtigen Kastelle (Castel del Monte), die heute als Wahrzeichen für Apulien gelten. Einzigartig die kegelförmigen Steinhäuser, "Trulli" genannt, und die malerischen Grotten in Castellana.

Wenn man die Küche Apuliens mit einem Wort beschreiben wollte, so könnte man sie als natürlich bezeichnen. Sicherlich gibt es dort auch Fleisch, meist vom Lamm, aber der eigentliche Reichtum sind sicherlich die Gemüse. Als Salat, gekocht oder mit den typischen Nudeln Apuliens ("Orecchiette") bilden sie einen wichtigen Bestandteil des Speiseplans. Apulien ist mit seinen 180.000 Hektar Anbaufläche die größte Weinanbauregion der Welt. Waren die Weine bis vor wenigen Jahren eher robust und sehr reich an Alkohol, so sind diese inzwischen wesentlich feiner geworden und einige gehören zu den Qualitätsweinen Italiens (Salice Salentino, Moscato di Trani, Aleatici di Puglia). Bedeutend ist auch die Produktion von Olivenöl. Apulien liefert fast ein Sechstel der Oliven Italiens. In den Küstengebieten spielt der Fisch eine wichtige Rolle auf dem Speiseplan.

Kalabrien

Kalabrien liegt an der südlichsten Spitze der italienischen Halbinsel und bildet somit die Fußspitze. Im Norden liegt das Tyrrhenische Meer und im Süden bildet das Ionische Meer eine natürliche Grenze. Die gesamte Region besteht vorwiegend aus Berggruppen und nur an der Küste finden sich einige ebene Teile, die aber insgesamt nur 9% der Oberfläche der Region ausmachen. Es ist eine abwechslungsreiche Landschaft, aus der die Hochebene der Sila und das Aspronte-Massiv mit Höhen von fast 2.000 m herausragen. Hauptstadt der Region ist Catanzaro. Provinzhauptstädte sind Cosenza und Reggio di Calabria.

Wie bei den übrigen süditalienischen Regionen reichen auch in Kalabrien die historischen Wurzeln bis zur Zeit der Besiedlung durch griechische Auswanderer im 7. - 6. Jahrhundert v. Chr. zurück. Crotone, Sybaris und Reggio waren damals blühende Städte mit internationaler Bedeutung. Während man in römischer Zeit nach anfänglichen Widerständen gegen die Römer doch Teil des Römischen Reiches wurde, zerfiel Kalabrien im frühen Mittelalter in kleinere, von fremden Mächten beherrschte Gebiete. Erst die Normannen vereinten die Region wieder als Teil des Normannen-Reiches. Ab diesem Zeitpunkt gleicht die Geschichte jener Süditaliens im allgemeinen: Herrschaft der Staufer, der Anjou und der Aragonier. Große Verarmung und Naturkatastrophen führten immer wieder zu Aufständen und dem Entstehen eines Banditenwesens. Veränderungen ergaben sich jedoch keine und so war Kalabrien schon seit Jahrhunderten eine Region, aus der ein großer Teil der Bevölkerung in die USA oder nach Norditalien auswanderte.

Kalabrien ist weitgehend landwirtschaftlich geprägt und bietet dem Besucher touristisches Neuland mit unberührter Natur und intakter Umwelt. Kunsthistorisch interessant sind die Überreste aus der Antike, die man in zahlreichen Museen bewundern kann. Im Gegensatz zu der überragenden Bedeutung dieser Zeugnisse aus der griechischen und römischen Zeit sind die Denkmäler aus dem Mittelalter und der Neuzeit nur von untergeordneter Bedeutung. Für den Naturfreund sind die Naturparks im Gebirge interessant, da sich dort eine Vielzahl von Tierarten in freier Wildbahn beobachten lassen, die man anderenorts nur selten findet.

Aufgrund der südlichen Lage und der Wärme, die diese Lage mit sich bringt, ist die Küche Kalabriens durch eine Vielzahl von Gemüsen und Früchten geprägt. Natürlich spielen auch die regionalen Formen der Pasta eine große Rolle auf dem Speiseplan. Eine Besonderheit ist ein Hefefladen, Pitta genannt, der mit Ragout gefüllt wird. Käse, vor allem Schafskäse, ist ebenfalls häufig in der Küche zu finden. Die Weine Kalbriens wurden schon vor über 2000 Jahren dort angebaut und diese Weine waren so gut, daß die damals dort siedelnden Griechen diesen Teil Italiens "Oinotrina", "Land des Weines" nannten. Heute sind es, ähnlich wie Apulien, kräftige Weine, die dort produziert werden. Herausragende Vertreter sind der "Ciro" und der "Greco di Bianco". Zwei Meere umrahmen Kalabrien und daher spielt auch der Fisch eine große Rolle. Besonders der thunfischähnliche "Pesce Spada" (Schwertfisch) hat eine große Berühmtheit erlangt. Er wird nach alter Tradition mit langen, schmalen Booten und mit dem Wurfspieß in der Straße von Messina gefangen.

Sizilien

Die mit 25.708 qkm Fläche größte und mit 4,8 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Insel des Mittelmeeres bildet die weitgehend autonome Region Sizilien (Hauptstadt Palermo) mit neun Provinzen. Sizilien ist fast durchweg gebirgig und von lebhaftem Vulkanismus geprägt. Gleichsam als Wahrzeichen erhebt sich weithin sichtbar über der Ostküste der mächtige, schneebedeckte Kegel des Etna (3.326 m), des höchsten noch tätigen Vulkans in Europa. Meer, Berge, der Etna, mildes Klima sowie die Vielfalt historischer und kultureller Stätten sind die Attraktionen einer Reise auf die größte Mittelmeerinsel.

Eine erste Hochblüte der Kultur erlebte Sizilien unter griechischer und römischer Herrschaft. Nach dem Untergang des Römischen Reiches dauerte es Jahrhunderte, ehe Sizilien unter normannischer und staufischer Herrschaft. Insbesondere Friedrich II. und sein Hof in Palermo galten den Zeitgenossen als Inbegriff von Hochkultur. Diese Phase endete mit dem Tod Manfreds im Jahre 1266. Es folgte eine Zeit der Stagnation, sowohl auf dem wirtschaftlichen, als auch auf dem politischen/kulturellen Sektor. Diese Fremdherrschaft endete erst im Jahre 1860 als Giuseppe Garibaldi Sizilien für das Königreich Italien eroberte.

Sizilien bietet Sehenswürdigkeiten aus nahezu drei Jahrtausenden Geschichte. Es finden sich dort griechische Tempelanlagen, die besser erhalten sind als die im Ursprungsland Griechenland selbst. Die Römer trugen mit ihren phantasievollen Mosaiken zur Kunstgeschichte Siziliens bei. Einen weiteren wichtigen Kunstschatz stellen die normannisch-arabischen Bauwerke in Palermo und Cefalu dar. Die nächste bedeutsame Epoche war die des Barock. Vor allem in Palermo finden sich eine Fülle interessanter Zeugnisse dieser Zeit.

Sonnenschein auf fruchtbarem vulkanischem Boden hat Sizilien, zusammen mit einer Vielzahl ethnischer Einflüsse, ein unvergleichliches Erbe an kulinarischem Reichtum beschert, dessen Grundstoffe wie eh und je Zitrusfrüchte, Oliven, Gemüse, Kräuter, Gewürze, Lammfleisch, Schafskäse, Getreide für Pasta sind. Und dann ist da auch noch das Meer mit seiner Fülle: mit Thunfisch, Schwertfisch und Sardinen, um nur einiges zu nennen. Und - Sizilien ist die Königin der Süßspeisen.

Sardinien

Sardinien, Italiens zweitgrößte Insel, liegt 185 km vom italienischen Festland entfernt. Sie besteht aus mehreren kleinen Bergmassiven, kurzen Hochplateaus und niedrigen Hügeln. Die Landschaft erscheint trotz der geringen Höhenunterschiede aufgrund der kargen Vegetation eher kahl. Die Küsten sind felsig, zerklüftet, steil abfallend und mit zahlreichen Buchten versehen. Die Wirtschaft der Region stützt sich stark auf die Landwirtschaft.

Zunächst von Phöniziern und Karthagern besiedelt, übernahm später Rom die Herrschaft über die Insel. Nach einer wechselvollen mittelalterlichen Geschichte, in der Vandalen, Byzantiner und Araber auf Sardinien zu finden waren, übernahmen die Seerepubliken Pisa und Genua die Herrschaft. Später folgten die Aragonesen und dann das Königreich Spanien, ehe die Savoyer Sardinien gegen Sizilien eintauschten. Die jahrhundertelange Fremdherrschaft hat - ähnlich wie in Süditalien und Sizilien - eine eigenständige wirtschaftliche Entwicklung verhindert.

Typisch für Sardinien sind die sogenannten "Nuraghen", ehemals befestigte Häuser der einheimischen Bevölkerung, von denen es ca. 7000 auf der Insel gibt. Eine große Attraktion sind die malerischen Buchten und Strände, die in den letzten Jahren zunehmend mehr Reisende nach Sardinien gelockt haben. In den großen Städten spielt die Folklore eine sehr starke Rolle und so finden sich das ganze Jahr über zahlreiche Feste für lokale Heilige.

Zwar ist die Inselbevölkerung in letzter Zeit aus den Bergen an die Küste gewandert, die eigentliche sardische Küche ist jedoch die des Hinterlandes und des offenen Herdes: Lamm, junge Ziege, Suppe aus Fava-Bohnen und Gerste, der pikante Pecorino sardo und vor allem das Brot, Carta musica. Es wird behauptet, jedes Dorf auf Sardinien habe sein eigenes Brot. Fisch kommt häufiger auf den Tisch, seit neuerdings die Nahrungsquelle, die im Meer vor der felsigen Küste schon seit Urzeiten bereit lag, intensiver genutzt wird.